Einfluss von Feuchte und Siliermittelmenge auf die Gärqualität von Feuchtgetreide im Folienschlauchverfahren

Autor/innen

  • Momme Matthiesen
  • Andrea Wagner
  • Wolfgang Büscher

Abstract

Ein aus den 70er Jahren bereits bekanntes Verfahren zur Einlagerung von Futtermitteln mittels Schlauchpresse ist weiter entwickelt worden und wird seit 2005 auch zur Ein-lagerung von Feuchtgetreide in der Praxis eingesetzt. Da-bei wird erntefrisches Getreide mit hohen Feuchtegehalten in einem Arbeitsgang gemahlen, optional mit Siliermittel besprüht und in einen Folienschlauch gepresst. In Labor- und Praxisversuchen mit derartig aufbereitetem Weizen wurde zunächst der Einfluss von unterschiedlichen Feuchtegehalten und Siliermittelmengen auf die Gärqualität und die aerobe Stabilität des Futters untersucht. Dabei ist erntefrischer Weizen mit einem Feuchtegehalt von 18 % (Low-Moisture-Variante, LM) und nach Anfeuchtung mit 30 % (High-Moisture-Variante, HM) in zwei Folien-schläuche und parallel in dreifacher Wiederholung in Siliergläser eingelagert worden. Neben den unbehandelten Kontrollvarianten wurden in den Gläsern drei Behandlungsstufen (2, 4, 6 l/t FM) und in den Schläuchen zwei Varianten (4 und 8 l/t FM bei 18 % Feuchte bzw. 2 und 4 l/t FM bei 30 % Feuchte) mit einem Siliermittel angesetzt, das Natriumbenzoat, Propionsäure und Natriumpropionat enthält. Nach einer Lagerdauer von 50 Tagen (Folien-schläuche) bzw. 90 Tage (Siliergläser) konnten keine Trockenmasseverluste festgestellt werden. Die Analyse der Gärqualität ergab, dass in den LM-Varianten zwar keine Silierung mit Milchsäurebildung stattfand, die anaerobe Lagerung jedoch trotzdem stabil war. In den HM-Varianten konnte eine schnelle und qualitativ hochwertige Silierung nachgewiesen werden. Mit zunehmender Silier-mittelmenge in den Varianten nahmen in beiden Feuchteklassen die geringen Ethanolgehalte weiter ab. Die La-boruntersuchungen der aeroben Stabilität zeigten, dass be-reits eine Siliermittelmenge von 2 l/t FM ausreicht, um einen mikrobiellen Verderb zu unterdrücken. Bei sehr feuchtem Getreide ist dieses Ziel auch ohne Siliermitteleinsatz erreichbar, da neben den gebildeten antimykotisch wirkenden organischen Säuren auch eine bessere Verdichtung des Getreides möglich ist.

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