Verfahrenstechnische Möglichkeiten sowie ökonomische und energetische Bewertung der Herstellung von Wärmedämmstoffen aus pflanzlichen Rohstoffen: Beispiel Flachs und Rohrkolben

Autor/innen

  • Gerhard Englert
  • Verena Batschkus
  • Anne Ringleb
  • Hans Schön

Abstract

Nach einem Rechenmodell für den Wärmetransport in Faser-Wärmedämmstoffen sollte die Wärmeleitfähigkeit auch bei Flachsfasern und Rohrkolben-Partikeln über den Faser- bzw. Partikeldurchmesser und die Rohdichte bzw. Schüttdichte zu beeinflussen sein. Damit würden sich verschiedene Alternativen bei der Herstellung von Wärmedämmstoffen ergeben, wenn diese Eigenschaftsgrößen durch unterschiedliche verfahrenstechnische Behandlung der Rohstoffe verändert werden. Die Auswahl der für die Vermarktung geeignetsten Alternative erfolgt über eine ökonomische und eine energetische Bewertung.

Messergebnisse bestätigen die Gültigkeit des Wärmetransportmodells bei Flachsfasern und Rohrkolben-Partikeln. Aus Flachsfasern hergestellte Wärmedämmarten weisen Wärmeleitfähigkeiten im Bereich von 0,035 - 0,045 W/(mK) auf. Die Herstellungskosten liegen bei 70 bis 100 DM/m³.  Ein aus Rohrkolben hergestelltes Schüttgut hat ebenfalls Wärmeleitfähigkeiten im Bereich von 0,035 - 0,045 W/(mK), wobei die Schüttdichte maßgeblicher Einflussfaktor ist. Die Herstellungskosten für das Schüttgut liegen zwischen 40 DM/m³ für einen Wert der Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/(mK) und 80 DM/m3 für 0,035 W/(mK), mit stark steigender Tendenz bei weiterer Reduzierung der Wärmeleitfähigkeit.

Der Primärenergieaufwand für die Herstellung einer Wärmedämmschicht beträgt bei Flachsfasern etwa 265 MJ/m³, beim Rohrkolben etwa 215 MJ/m ³  und liegt damit deutlich unter dem Vergleichswert von 1800- 2500 MJ/m³ für Mineralfaser- Wärmedämmstoffe.

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