Untersuchungen zum kraftfuttergesteuerten Abtränken bei Saugkälbern
Abstract
Als Ergänzung zu den in der Praxis bewährten prozessrechnergesteuerten Tränkeautomaten sind mittlerweile auch Automaten für die tierindividuelle Kraftfutterfütterung bei Kälbern erhältlich. Die von diesen Automaten zurückgemeldeten Verzehrsmengen der Einzeltiere an Kraftfutter könne für ein tierindividuelles Abtränken genutzt werden, wodurch offensichtlich ein Potential zur Einsparung von Tränkekosten besteht. In einem Aufzuchtversuch wurde die Wirksamkeit dieser Fütterungsstrategie überprüft. Insgesamt konnten die mittlere Dauer der Tränkeperiode für die Kälber bei kraftfutterabhängigem Abtränken erheblich verkürzt und bei den sich rasch entwickelnden Tieren erhebliche Mengen an Milchaustauscher eingespart werden. Das restriktive Tränkeregime bei den früh entwickelten Tieren hatte jedoch keinen negativen Einfluss auf deren Gewichtszunahme. Das untersuchte Verfahren konkurriert mit der Frühentwöhnung der Kälber, bei dem jedoch mangels tierindividueller Tränkesteuerung das Risiko von Minderleistungen und Entwicklungsrückschlägen besteht.