Vorschläge zu einem effizienten Wissenstransfer in der land- und bautechnischen Beratung in Bayern

Autor/innen

  • Elisabeth Quendler
  • Josef Boxberger

Abstract

Landwirte benötigen bewährtes und neues Wissen zum Lösen von technischen Problemen sowie zum Treffen guter Investitionsentscheidungen. Staatliche Budgetprobleme, die gegenwärtige Informationsflut und die Verlängerung des Arbeitslebens unterstreichen die Wichtigkeit eines effizienten, bedarfsorientierten Wissenstransfers über Bildungs- und Beratungsplattformen. Die anstehenden Budgetkürzungen im bayerischen Staatshaushalt bedingen, dass künftig von der ?-ffentlichkeit nur noch jene Serviceleistungen finanziert werden, welche die Privat-wirtschaft nicht zufrieden stellend anbieten kann und welche für die Volkswirtschaft von besonderer Bedeutung sind. Es sind dies beispielsweise technische Belange im Sinne eines nachhaltigen Ressourcenschutzes sowie Verzögerungen im Wissenstransfer und technischen Fort-schritt. Zur Vermeidung von nachteiligen Effekten sind kompensierende Maßnahmen erforderlich, die nach effektiven Kriterien festzulegen sind. Zur Bestimmung solcher Kriterien hat das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten eine Differenzierung für Wissenstransferaktivitäten nach gemeinwohlorientierten und einzelbetrieblichen wirtschaftlichen Anliegen vorgesehen. Aufgrund von fehlenden privatwirtschaftlichen Beratungsangeboten in der landwirtschaftlichen Land- und Bautechnik müssen weitere Differenzierungskriterien eingeführt werden, um einen effektiven Wissens-transfer zwischen Produzenten, Beratern und Landwirten zu gewährleisten. Hierzu zählen das verfügbare Beraterpotential, das Ausmaß und die Notwendigkeit von Investitionsmaßnahmen, Kernkompetenzen der bayerischen Landwirtschaft und der Beratungsbedarf von Massenbetrieben sowie die Möglichkeit einer arbeitsteilenden Ko-operation mit staatlichen und privaten Marktbegleitern. Die öffentlichen Berater müssen bereits derzeit als über-regionale Multiplikatoren agieren und können künftig öffentliche und private Berater anderer Disziplinen, die regionsspezifisch tätig sind, im land- und bautechnischen Komplementärwissen schulen und Hilfestellung beim Beschaffen von Spezialwissen sowie Lösen von land- und bautechnischen Spezialproblemen unterstützen. Das übergeordnete Ziel, das im Zuge einer Reorganisation des Wissenstransfers sowie der Beratung durch staatliche Einflussnahme sicherzustellen ist, besteht im effizienten Bereitstellen von objektivem Wissen - bedarfsorientiert und zeitgerecht ?EUR? für die Ratsuchenden im ländlichen Raum. Damit soll vor allem deren Existenzfähigkeit und Wirtschaftlichkeit im Sinne der Volkswirtschaft gestärkt werden.

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