Räumliche Analyse systematischer Versuchsdesigns zur teilflächenspezifischen N-Düngung mittels Kovarianzstrukturen
Abstract
Der Einsatz von Echtzeit-Sensoren bietet die Möglichkeit, in heterogenen Getreidebeständen die Stickstoff-düngung dem Bedarf teilflächenspezifisch anzupassen. Praxisversuche stellen eine Möglichkeit dar, effiziente und umweltschonende Düngungsstrategien als Beitrag zur sensorgestützten Bestandsführung zu entwickeln. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche agronomischen Effekte beim Einsatz des mechanischen Sensors "Crop-Meter" zur Stickstoffdüngung entstehen. Es wurden Praxisversuche zum Vergleich von herkömmlicher, flächeneinheitlicher N-Düngung mit sensorgestützter, teilflächenspezifischer N-Düngung in Getreide angelegt. Anhand eines Beispiels mit Wintertriticale wird erläutert, wie die Heterogenität eines Getreidebestands, die in der Regel als Störgröße betrachtet wird, in die statistische Auswertung gezielt einbezogen werden kann. Die Heterogenität wurde berücksichtigt, indem die Kornerträge nach Größe der Pflanzenmasse in Klassen eingeteilt wurden, um vergleichbare Bedingungen zu schaffen. Jede Klasse wurde auf Basis gemischter linearer Modelle analysiert, um räumliche Kovarianzstrukturen einzubeziehen. Diese brachten im Vergleich zum klassischen ANOVA-Modell deutlich bessere Modellanpassungen. Der Versuch erbrachte trotz Reduktion der Düngermenge in der teilflächenbezogenen Variante (Mittel: 22 kg ha-1 N) keine statistisch signifikanten Ertragsunterschiede. Damit kann in diesem Fall von einem teilflächenspezifischen Einspareffekt ohne Ertragsrückgang ausgegangen werden, was einen sinnvollen Beitrag zur Senkung von Kosten und Umweltbelastungen darstellt.